Das Stellwerk 1& 2 wurden um 1906 erbaut. Sie wurden nach einem Baukastensystem erstellt, das heißt diese Gebäudeteile wurden nach einer gewissen Norm immer wieder gleich gefertigt. So standen in Berghausen, Lörrach, Meckesheim, Mauer überall die gleichen Stellwerksgebäude die Fenster, Treppen, Stahlträger alle hatten das gleiche Maß. So konnte man die Treppe aus Mauer in Wilferdingen einbauen das Fenster-Element aus Wilferdingen in Meckesheim einfügen usw. Die Walmdächer waren dann Regional gedeckt entweder mit Ziegeln oder mit Blech. Sie wurden Badisches Stellwerk in Modulbauweise genannt . Beheizt wurden sie mit einer Schwerkraftheizung mit Kokskessel, und als es noch keinen Strom gab sollen Gasleuchten bzw. Öllampen die Arbeitsfläche beleuchtet haben. Die Sanitären Anlagen befanden sich immer gleich neben der Eingangstür, die Heizung(Kessel) befand sich unterhalb des Treppenaufgangs . Im Stellwerksraum (oben ) befindet sich eine Gewölbte Decke, die Aufgehängt ist an der Dachkonstruktion mit Stahlstreben. Das ganze Dachtragewerk besteht nicht aus Holz sondern aus Eisenträgern. Das Obergeschoss wird durch eine Stahlständerwerk getragen dies ist wiederum mit gelben Klinker Ausgefacht. Das ganze ist wiederum auf einem roten Klinker Sockel aufgesetzt . (Diese angaben sind eigene Erforschungen )
Das besondere an den Gebäuden so empfinde ich es ist im oberen Raum die gewölbte Decke die eine an eine Eisenbahn-Wagon erinnert .
Als eigentliches Stellwerk kam ein Bruchsal 1 und Blockstellenschrank (Siemens) zum Einsatz es war auch zuständig für die Schrankenanlage (Händisch ) Die Zuordnung war Wärter STW 2 war Fahrdiest
Eine Art von Hausnummer gab es auch STW 1 hatt die Nummer 16 STW 2 die 17
1907 Inbetriebnahme von STW 1 & 2
1988 (Sommer) gingen beide Stellwerke Außer Betrieb
Eigentlich hätten die Beiden Stellwerke 1 und 2 noch Ende der 80er Jahre abgebrochen werden sollen, aber der Modelleisenbahn Verein Remchingen versuchte zuerst das STW 1 zu retten was nicht gelang weil es in der Planung des Umbau des Bahnhof war, stattdessen wurde ihnen das STW2 zur Miete angeboten .
Somit war das Stellwerk 2 ab 1991 gerettet vorübergehend.
Das Schicksal von STW 1 war Ungewiss bis gar Negativ, die Gemeinde Remchingen hat zwar ein Gutachten vom Denkmalamt anfertigen lassen was naja nicht viel wert war.(Gefälligkeitsgutachten laut Herr Dir.. “ es steht nicht unter Denkmal !“ vom Denkmalamt )
Denn die Bahn ließ nun das Stellwerk stehen, aber der Verfall und der Vandalismus haben innerhalb kurzer Zeit Spuren der Zerstörung hinterlassen !
Das Ende von STW1 ?
Nach über14 Monaten verhandeln mit der Bahn, habe ich es am 4 Juli 1995 geschafft das Stellwerk 1 als Mieter zu übernehmen, es war ein unbeschreibliches Gefühl nach über 100 Telefonaten, 10 Fax, 1 Besuchen vor Ort (Bahndirektion Stuttgart ) hat es geklappt ! Es gab eine symbolische Schlüsselübergabe vor Ort durch Herrn Storck von der Deutschen Bahn ! Nun ja eine Tür gab es ja nicht mehr, die wurde in den letzten Wochen auch Zerstört .Was sich hier in Kürze liest, war ein nervenzerreißende Geschichte wo mich an meine Grenzen gebracht hatte. Eigentlich genug Stoff für einen Film.
13 Monate Später
Was viele nicht gedacht hatten, ich habe es geschafft nach weiteren Recherchen und einer Portion Zufall kam es dann am 10.1996 zum kauf meines Stellwerkes 1 . Ich hatte dieses wunder vollbracht und Gottseidank schon damals mir die Vorkaufsrechte und Kaufpreis im Mietvertrag eintragen lassen .
Und so bin ich seit Herbst 1996 rechtmäßiger Eigentümer eines Stellwerkgebäudes geworden .
Somit ist ein Stück Gemeinde Geschichte erhalten auch wenn man diese aktuell vom Stellwerk 2 nicht sagen kann 🙁
Was dann danach gekommen ist können sie gerne bei einer der Museumsführungen erfahren, denn auch diese Story würde hier den Rahmen sprengen
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